Verlagskataloge

Verlagskataloge — Neuerscheinungen als Versuchsballons aufsteigen lassen

Ein Verlagskatalog soll Leserinnen und Lesern Appetit machen, Bücher zu kaufen. Nietzsche hat einmal gesagt: "Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, man muss es besitzen" (Friedrich Wilhelm Nietzsche, 1844-1900, deutscher Philosoph). Und Fontane hat folgendes über das Verleihen von Büchern gesagt: "Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht mehr zurück" (Theodor Fontane, 1819-1898, deutscher Schriftsteller). Ein Katalog verfolgt also das Ziel, Interesse zu wecken und Bücher zu verkaufen.

Dabei hat ein Katalog fast immer den Nachteil eines Telefonbuchs: Es steht alles drin, aber man liest es nur im Notfall, wenn man etwas sucht. Dass Kataloge auch zum Lesen anreizen können, möchte ich mit meinen Verlagskatalogen beweisen. Deshalb halte ich sie kurz, mit möglichst großen Abbildungen der schönen Titelseiten, in freundlichen Farben und der Jahreszeit angemessen. Es lohnt sich, die einzelnen Kataloge zu sammeln. Ich rate Verlagen, ihre Kataloge in diesem Stil zu halten und selbst kurze Texte im Voraus abzudrucken.

Verlagskataloge lohnen sich erst ab einer Auflage von ca. 10.000 Stück. So sind Privatkunden immer über Neuerscheinungen und Longseller im Bilde.

Ernst Rowohlt wird folgendes Zitat nachgesagt: "Wer die Versuchung nicht kennt, ein Buch zu klauen, der verdient auch keine Freiexemplare" (Ernst Rowohlt, 1887-1960, deutscher Verleger). Mit dem richtigen Verlagskatalog dürfte dieser Versuchung angemessen begegnet werden können.